Gorch Fock zurück im Dienst
Auf dem berühmten Dreimaster werden wieder Kadetten ausgebildet
In den vergangenen Jahren hatte der Windjammer Gorch Fock vor allem negative Schlagzeilen gemacht. 2008 ging eine 18-jährige Offiziersanwärterin über Bord und ertrank, 2010 stürzte eine Soldatin aus der Tagelage in den Tod, 2011 wurde über völlig veraltete, zum Teil unmenschlichen Ausbildungsmethoden und systematische sexuelle Belästigung von Schülerinnen an Bord diskutiert und zu guter Letzt Kommandant Norbert Schatz geschasst.
Nun stach die Gorch Fock erstmals nach diesen Affären wieder zu einem Ausbildungstörn auf See. Unter dem neuen Kommandanten Helge Risch, von Kiel aus und mit 150-köpfiger Besatzung, darunter eine Crew aus Rekruten, die auf dem Dreimaster das Handwerk eines Seemannes erlernen sollen. Das Schiff wurde inzwischen um 10 Millionen Euro überholt, das Ausbildungskonzept überarbeitet. Die "Lehre" dauert nun sieben statt wie bisher sechs Wochen, die Rekruten können das Aufentern der Takelage an einem Übungsmast in der Marineschule erlernen und es gibt zusätzliche Sicherungen in der Takelage.
Über Weihnachten wird die Gorch Fock in Las Palmas liegen, 2013 geht es über Lissabon und London zurück nach Deutschland.