Interview mit Goetz-Ulf Jungmichel, Projektleiter der „boot“,

Auszüge aus einem Interview mit Goetz-Ulf Jungmichel, Projektleiter der „boot“, in dem er über die wichtigsten Änderungen bei der weltgrößten Wassersportmesse in Düsseldort spricht

Mehr zum Thema: Boot Düsseldorf

Blicken wir auf die 40. boot im Januar. Wann begannen die Vorbereitungen?
Eigentlich schon seit vielen Monaten. Nach der Messe ist vor der Messe. Die Einladungen an die Aussteller sind im Juni rausgegangen. Stichtag für die Teilnahme war der 31. Juli. Bis Ende Oktober haben wir noch Änderungswünsche entgegengenommen.

Ändert sich denn was?
Ja. Im Hallen-Konzept. Der gesamte Bereich rund um Motorboote und -yachten wird zusammengeführt. Über alle Größenordnungen und Preisklassen hinweg. Das war Wunsch der Aussteller.

Wie viele Aussteller haben sich angemeldet?
Wir liegen im Plan. Wir erwarten rund 1.700 Aussteller aus mehr als 50 Ländern auf rund 220.000 Quadratmeter Fläche.

Sind somit alle Halle besetzt?
Wir belegen immer die Hallen 1 bis 17 des Düsseldorfer Messegeländes.

Die boot feiert ihren 40. Geburtstag. Gibt es besondere Schwerpunkte zum Jubiläum?
Wir veranstalten eine Gala im K 21, dem Ständehaus, mit geladenen Gästen am Freitagabend, bevor die Messe öffnet. Wir möchten das 40-jährige Bestehen auf diese Weise mit Ausstellern und Vertretern aus Politik und Wirtschaft feiern.

Das ist vor der Messe, und was ist während der Messe?
Die boot ist international groß geworden. Meine Vision lautet: Wir müssen jünger werden.

Wie wollen Sie jünger werden?
Das Durchschnittsalter der Besucher liegt nach neuesten Untersuchungen bei 47 Jahren. Nur neun Prozent der Besucher sind zwischen 16 und 30 Jahren.

Die wollen Sie stärker ansprechen?
Ja. Ohne unsere Kernzielgruppen außer acht zu lassen. Was ich allerdings zeigen möchte ist, dass die boot jungen Leuten viel zu bieten hat.

Haben Sie schon konkrete Ideen?
Ich möchte beweisen, dass Wassersport Spaß macht, dass er nicht nur Sport, sondern auch Lifestyle bedeutet. Segel- und Rudervereine mit ihrem Nachwuchs sollen ebenso Beachtung zu finden wie Beachvolleyball.

Diese Neuheiten wollen Sie zeigen?
Nein. Das sind die Aussichten für 2010. Denn es braucht Zeit, neue Ideen umzusetzen.

Und wo liegt der Schwerpunkt 2009?
Im neuen Hallenkonzept. Außerdem haben wir einen Themenpark, der „World of Paddling“ heißt. Hier dreht sich alles um Kanufahren und Rudern.

Wie sieht diese Themenwelt aus?
Wie die Beachworld mit ihrem attraktiven Aktionsprogramm. Wir haben mit den Beteiligten die Konzepte erarbeitet.

Aber alle Themen, ob Segeln, Tauchen oder Surfen, sollen inszeniert werden.
Das ist richtig, unsere Besucher haben spezielle Interessen, jeder in seinem Bereich oder Hobby. Das ist gut. Und unsere Gäste, wir sind eine Publikumsmesse, sind gut vorbereitet. Jeder weiß, wo er hingeht. Und wenn dann der an Luxusyachten Interessierte noch die Tauchsporthalle besucht, oder der Angler die Halle mit den Motorbooten, dann haben wir ein weiteres Ziel erreicht.

Was ist Ihr Ziel als Projektleiter bei der boot?
Ich werde nichts revolutionieren. Die Messe steht gut da. Sie ist international anerkannt. Abdul-Rahman Adib hat hier fast 40 Jahre lang exzellente Arbeit geleistet. Wir sind die Nummer eins. Dieses Position gilt es zu halten.

Also evolutionieren und nicht revolutionieren.
Den jungen, trendigen Sport ausbauen und das Bewährte halten.

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