Ruhe liebende Senioren
Studenten nahmen für eine Zielgruppenanalyse Fahrtensegler unter die Lupe
Segeln als Senioren-Hobby? Zumindest in der Ostsee ...
Schleswig-Holstein zählt zwar nicht zu unseren Lieblingsrevieren, die Ergebnisse, die Studenten der Arbeitsgruppe für angewandte Geographie und Raumplanung der Kieler Christian-Albrecht Universität bei einer Befragung entlang der Ostseeküste erzielten, sind dennoch interessant – und lassen sich vermutlich auf die Adria-Segler umlegen.
Innerhalb von 14 Tagen wurden insgesamt 500 Menschen in Marinas und Häfen befragt, wobei 40 % Dauerlieger, der Rest Gäste waren. 72 % gehörten dem männlichen Geschlecht an, 50 % hatten ihr 55. Lebensjahr bereits überschritten, nur fünf Prozent gaben an, unter 25 Jahre alt zu sein.
Vorwiegend ältere Herren also unterwegs, aber klug und wohlhabend. Denn: Mehr als 25 Prozent der Befragten verfügen über ein monatliches Nettoeinkommen von über 4500 Euro, wobei das insgesamt hohe Durchschnittseinkommen laut Befragungsergebnis aus einem hohen Bildungsstand resultiert; die Hälfte der Segler kann eine akademische Ausbildung vorweisen.
Und warum wird gesegelt? 50 % gaben als Hauptantriebsfeder „Ruhe“ an, 35 % „Freiheit“, 15 % „Spaß“. Noch weniger sehen den sportlichen Aspekt als Grund zum Segeln. Dafür spielt bei fast 15 Prozent die Möglichkeit, die Natur zu erleben die Hauptrolle.
Aufschlussreich auch die Argumente, warum man sich für einen bestimmten Hafen entscheidet: An oberster Stelle stehen saubere und moderne Sanitäranlagen, es folgen gute Einkaufsmöglichkeiten. So ist es für 80 Prozent der Befragten sehr wichtig oder wichtig, dass es einen Bäcker in Hafennähe gibt.