Doppeltes Vergnügen
Ein Motorkatamaran ist das ideale Gefährt, wenn man mit der Familie unterwegs ist. Das bewies ein Törn in Dalmatien, den Verena Diethelm unternahm
Schwarze Wolken hängen bedrohlich tief bis zum Horizont. Dicke Regentropfen klatschen aufs Hardtop und der böige Wind schickt uns eine unangenehme, kurze und steile Welle entgegen. An diesem ungemütlichen Oktobertag haben sich nicht viele Boote auf das Wasser verirrt. Unermüdlich kämpft sich die Marieta, ein Leopard 43 PC, mit zehn Knoten die Nordküste von Solta entlang.
Ob meine jüngsten Passagiere, die achtjährige Elena und ihr sechsjährigen Bruder Mateo, wohl seefest sind? Für ihre allererste Ausfahrt hätte ich mir besseres Wetter gewünscht. Während der Autopilot problemlos Kurs hält, klettere ich von der Flybridge in den Salon, um nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen traue ich Augen und Ohren kaum. Die Kids sitzen quietschvergnügt auf der Salonbank und springen bei jeder Welle juchzend in die Höhe: „Juhu! Und noch eine Welle! Und noch eine! Kannst du nicht schneller fahren? Schneller!“ Mit einem Seitenblick auf ihre Mutter, die schon etwas grün um die Nase ist, lasse ich das aber lieber bleiben …
Das zweifelhafte Vergnügen ist zum Glück auch nicht von langer Dauer. Bald verziehen sich die dunkeln Wolken, der Wind lässt merklich nach und die Sonne kommt hervor. Wir rauschen mit 18 Knoten übers Wasser, die Fähre nach Hvar hat keine Chance mit uns mitzuhalten. Nun wird der Salon in ein Spielzimmer verwandelt und der barrierefreie Salonboden mit Brettspielen zugepflastert.
Nach etwas mehr als einer Stunde und 30 Seemeilen haben wir unser Tagesziel, die ACI Marina Palmizana auf der Insel Pakleni, erreicht. In der Nebensaison ist es kein Problem, für den fast sieben Meter breiten Kat einen Liegeplatz zu finden. Er hat allerdings seinen Preis: Katamarane zahlen die 1,5-halbe Gebühr und somit werden 122 Euro fällig.