Leopard 43PC
Der für den European Powerboat of the Year Award nominierte Motorkatamaran der südafrikanischen Werft ist ein wahres Raumwunder und damit bestens geeignet für einen Familientörn
Die südafrikanische Werft Robertson & Caine baut seit 1991 unter der Marke Leopard Segelkatamarane und hat schon sehr früh, nämlich vor 15 Jahren, den Trend zum Motorkatamaran erkannt. Mittlerweile ist die Werft mit 60 Einheiten pro Jahr der größte Produzent von Motorkatamaranen weltweit. Derzeit hat man vier Segelkatamarane von 40 bis 58 Fuß sowie zwei Motorkats in den Größen 43 und 51 Fuß im Programm.
Die Südafrikaner arbeiten eng mit den Charterfirmen Moorings und Sunsail zusammen, die 65 Prozent der Produktion abnehmen und die Katamarane unter eigenem Namen im Charter laufen lassen; so wird aus dem Leopard 43PC der Moorings 433 PC.
Während manch andere Werften einfach bei ihrem Segelkatamaran den Mast weglassen und den so kastrierten Doppelrümpfer dann unter dem Label Motorkatamaran laufen lassen, entwickelt Robertson &Caine seine Powerkats als vollkommen eigenständige Produkte mit einem für den Motorbetrieb optimierten Rumpf. Zwar werden die Leopard Segel- und Motorkatamarane von ein und demselben Designbüro – Simonis/Voogd – entworfen, die Rumpfdesigns haben aber nichts gemeinsam. Da bei Motorkatamaranen der Trimmwinkel für die Effizienz ausschlaggebend ist, holte man sich die Expertise des deutschen Ingenieursbüro Numeca, das auf Strömungstechnik spezialisiert ist und unter anderem die CFD-Analysen für den America’s-Cup-Kat von Titelverteidiger Oracle Team USA berechnete. Das Ergebnis ist ein Rumpf mit abgeflachtem Unterwasser – so werden der Widerstand bei der Fahrt durchs Wasser sowie die Heckwelle reduziert. Außerdem ersetzte man die Kiele durch kleine Skegs, so dass man trockenfallen kann. Die vordere Hälfte der beiden Schwimmer verfügt über eine tiefe U-Form, die das Stampfen in rauer See verhindern soll. Eine Besonderheit sind die Tunnels, in denen die Propeller sitzen. Diese dienen nicht nur zum Schutz und zur Effizienzsteigerung der Schrauben, sondern verbessern auch den Längstrimm. Durch die Tunnels wird eine Aufwärtskraft generiert, das Heck taucht somit nicht so tief ein und die Fahrt wird ökonomischer. Chines sorgen dafür, dass die benetzte Fläche über Wasser geringer, das Volumen über der Wasserlinie hingegen um ein Drittel größer ausfällt als etwa beim Leopard 39PC.
Lebensraum
Das außergewöhnlich üppige Raumangebot ist auch eines der Hauptargumente für den Leopard 43 PC, den wir in der Moorings-Version getestet haben. Anders als bei den Segelkatamaranen gibt es am Vorschiff kein Netz, sondern aus Stabilitätsgründen ein durchgehendes Deck, das man zum Teil als Liegewiese nutzen kann. Der Zugang erfolgt direkt über eine Türe vom Salon und nicht nur über den Umweg der Seitendecks – sehr praktisch.
Auf der Flybridge befinden sich der Steuerstand, eine gemütliche Sitzecke, eine Doppel-Sonnenliege und eine Wetbar, die mit Kühlschrank, Spüle, Elektrogriller und Icemaker ausgerüstet werden kann. Man merkt, dass die südafrikanische Werft ihre Yachten vor allem für tropische Reviere konstruiert, da es keinen Steuerstand im Salon gibt. Mit einem Verdeck lässt sich die Flybridge zwar wetterfest verschließen, wer aber auch in der Vor-und Nebensaison bei tieferen Temperaturen unterwegs sein möchte, sollte erwägen, den Navigationstisch mit Schalthebel und