Unschlagbar
Österreicher holen zum vierten Mal den Titel bei der Roboter-Segel-Weltmeisterschaft
Das österreichische Forscherteam rund um die ASV Roboat konnte seinen Weltmeistertitel im Roboter-Segeln bei der diesjährigen World Robotic Sailing Championship (WRSC) vom 16. bis 20. August 2011 in Lübeck erfolgreich verteidigen. Insgesamt 15 vollautonome Segelboote aus den USA, Großbritannien, Israel, Deutschland und Österreich kämpften fünf Tage lang um den Titel. Die Boote führen die komplexen Abläufe des Segelns vollautonom mittels künstlicher Intelligenz und ohne menschliches Eingreifen durch und mussten im Rahmen des Wettbewerbs ihre Fähigkeiten in mehreren Disziplinen unter Beweis stellen. Aufgrund der großen internationalen Konkurrenz war es ein knappes Rennen, das Österreichs ASV Roboat mit nur einem Punkt Vorsprung in der Gesamtwertung vor dem zweitplatzierten Boot der Universität Lübeck für sich entschied.
Im Rahmen der insgesamt fünf Bewerbe konnte die 3,72 m lange und gut 300 kg schwere ASV Roboat am flexibelsten auf die ständig wechselnden Windverhältnisse reagieren. Während die deutsche Konkurrenz mit ihren deutlich kleineren Booten im „Station Keeping“-Bewerb, bei dem die Boote ein Quadrat von 20 m Seitenlänge nicht verlassen durften, deutlich im Vorteil war, konnte das österreichische Boot die Königsdisziplin, das „Fleet-Race“, souverän für sich entscheiden: Wie bei einer richtigen Segelregatta mussten dabei Ausweichmanöver selbstständig durchgeführt werden. Auch den in diesem Jahr neu eingeführten „Collision Avoidance“-Bewerb, bei dem Hindernisse erkannt und umfahren werden müssen, meisterte die ASV Roboat mit präziser Navigation.
Neben den Bewerben steht im Rahmen der World Robotic Sailing Championship (WRSC) vor allem der wissenschaftliche Austausch im Vordergrund. Bei einer Konferenz mit 70 Teilnehmern aus dem Bereich der internationalen Robotik-Forschung wurde über Einsatzgebiete und Weiterentwicklung der Technologie der Roboter-Segelboote diskutiert.
Die Entwickler der ASV Roboat, das Team der österreichischen Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften (INNOC), sieht die Weltmeisterschaft auch als Testlauf für zukünftige konkrete Forschungsmissionen. Derzeit wird die ASV Roboat in der internationalen Walforschung eingesetzt. Die Wiener Forschergruppe arbeitet im Rahmen des Förderprogramms Sparkling Science und wird vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung unterstützt.