Wracks am Bodensee
Am Grund des Schwäbischen Meeres liegen zahlreiche historische Schiffe
Versunkene Schiffe, die spannende Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen, gibt es nur am Meeresgrund? Weit gefehlt! Auch im Bodensee finden sich hunderte interessante Wracks, Segelschiffe, Lastensegler oder Dampfschiffe aus unterschiedlichen Epochen, die als stumme Zeugen der Schifffahrtsgeschichte in dieser Region beeindrucken. Eines der bekanntesten Süßwasserwracks Europas ist das 46 Meter lange Dampfschiff Jura, das aus dem 19. Jahrhundert stammt und in etwa 40 Metern Tiefe liegt. Dort gilt es als Unterwasser-Industriedenkmal und unterliegt besonderem Schutz. Als eine Art Museumsexponat unter Wasser dient ein Lastensegler-Wrack, ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert, an dem in 20 Metern Tiefe Tafeln angebracht wurden – Taucher können sich so über das Schiff informieren.
Geborgen wurde hingegen ein mittelalterliches Lastkahn von 18 Metern Länge, der 1983 gefunden und acht Jahre später aus dem Wasser geholt wurde, er ist heute im Archäologischen Landesmuseum in Konstanz zu sehen.
Bergungen dieser Art sind aber nicht mehr üblich, da in jeder Hinsicht problematisch. Hebung, Konservierung und Ausstellung kosten sehr viel Geld, zudem besteht die Gefahr, dass das Exponat aus Nassholz in der Luft schrumpft und anfällig für Pilze und Bakterien wird.
Deshalb ist man dazu übergegangen, Wracks, die mehr oder weniger zufällig im Bodensee gefunden werden, am Seegrund zu belassen, wobei die genau Lage nicht veröffentlicht wird; schließlich will ma keine„Touristen“, die eventuell Schaden anrichten könnten, anlocken.