Die Verwaltung muss den Sport unterstützen – nicht umgekehrt!
Interview mit Matthias Schmid, ehemaliger Weltklasse-470er-Steuermann und nunmehriger Head of Sports im OeSV
Yachtrevue: Sie haben nach 17 Profi-Jahren und drei Olympia-Teilnahmen ihre Karriere als Segler beendet und sind nun im Österreichischen Segel-Verband neben Georg Fundak als Head of Sports für den Spitzensport zuständig. Wie stressig war dieser Seitenwechsel?
Schmid: Ich habe mich nicht langsam in die neue Rolle eingelebt, sondern bin mit Anlauf ins kalte Wasser gesprungen. Das bedeutet zwangsläufig Stress, aber als Hochleistungssportler habe ich gelernt genau damit umzugehen.
YR: Gibt es einen Aspekt an Ihrem Job, der Sie überrascht hat?
Schmid: Am überraschendsten war für mich die Bandbreite an Themen, die an den Verband herangetragen werden und mit denen ich mich beschäftigen muss. Damit habe ich in dieser Form nicht gerechnet.
YR: Was genau umfasst denn Ihre Tätigkeit?
Schmid: Die Idee ist, dass Georg und ich eine Art Doppelspitze bilden und die Aufgaben unter uns aufteilen. Und die sind sehr vielfältig. Fuhrpark betreuen, Motorboot-Logistik erstellen, Saison planen, Unterkünfte und Transporte organisieren, Anträge schreiben, Budget erstellen, Rechnungen und Honorarnoten kontrollieren, Kontakte zu nationalen und internationalen Institutionen halten und und und. Die Liste ist endlos lang. Der Umfang der Arbeit hat mich ehrlich gesagt auch überrascht. Ich verbringe zwar mehr Zeit in Österreich als in den Jahren als aktiver Segler, habe aber trotzdem weniger Zeit für meine Familie. Es gibt kaum ein freies Wochenende und meine Tage sind sehr lang; manchmal führe ich mein erstes Telefonat um 3 Uhr früh mit Schenker Japan und das letzte um 22 Uhr mit dem Vater einer Jugendseglerin.
YR: Wie darf man sich die Zusammenarbeit mit Georg Fundak vorstellen?