Tolles und Trauriges
Jänner 2018: Die private Monatsbilanz von Judith Duller-Mayrhofer
Alte Freunde 1. Die Redaktion ist umgezogen. Macht nix, wir wollen ja keine Wurzeln schlagen. Außerdem dürften wir es uns verbessert haben. Es ist heller und unsere neuen Nachbarn sind die guten alten Kumpels von der Autorevue. Uns eint nicht nur ein charismatischer Gründer sondern auch die Arbeitsweise. Die Benzinbrüder und -schwestern schwirren entweder durch die Weltgeschichte oder hämmern schweigend-konzentriert in die Tasten; kein Vergleich zur bis zum Kopfschmerz summenden Betriebsamkeit der Sales-Abteilung, mit der wir bislang die Räumlichkeiten teilten. Auch der Blick in die Stockwerk-Küche lässt hoffen: Jede Menge Bier im, eine angebrochene Flasche Wodka auf dem Kühlschrank; daneben Tee der Marke Schlaffreund. Hier will ich bleiben bitte.
Alte Freunde 2. Abstecher nach Hinterbrühl. Leider nicht zur Seegrotte sondern in die Aufbahrungshalle des örtlichen Friedhofs. Ein Jahrgangs-Kollege aus frühen 470er-Tagen, der es als Vorschoter bis zu den Olympischen Spielen gebracht hat, ist aus dem Bali-Traumurlaub mit der gesamten Familie nicht zurückgekehrt. Herzinfarkt am letzten Tag; was für ein Timing. War ein leidenschaftlicher Sportler und der hilfsbereiteste, frohsinnigste Mensch, den man sich vorstellen kann, haben uns zuletzt bei den Jugendmeisterschaften in Breitenbrunn gesehen, nett geschwatzt und uns vorgenommen irgendwann wieder gemeinsam segeln zu gehen.
Lasse traurig schwarze Erde in sein Grab rieseln und fasse den Vorsatz zukünftig aus irgendwann möglichst bald zu machen. Das Leben hat keine Rückspultaste. Jeder weiß es, wenige handeln danach. Danke für die Mahnung, lieber Heimo.