Bavaria SR41 HT
Bavaria betritt mit der neu geschaffenen RS-Linie Neuland und hat damit Erfolg: Die Verkaufszahlen sind erfreulich, ebenso die Eindrücke von den Testfahrten
Im Bavaria Testcenter nahe Giebelstadt lag im Spätherbst 2021 die SR41 HT am Main zum Testen bereit. Das zweite Modell der neuen Linie, die SR36, wurde in dem auf Stelzen gebauten Seminarraum vorgestellt, mittlerweile schwimmt es aber und wird demnächst in der Adria unter die Lupe genommen.
Doch zurück zur SR41. Sie war das erste neue Modell nach der Übernahme von Bavaria durch CMP (Capital Management Partners) und markierte insofern einen Neustart, als man die Tugenden der ehemaligen sportlichen S-Linie mit jenen der komfortablen R-Linie in einem Modell zu vereinen suchte. Das klingt nach einer unlösbaren Aufgabe, ist aber aufgrund der enormen Fortschritte im Bereich Design durchaus machbar. Ein breiter, voluminöser Rumpf, der sich höchst agil fahren lässt, schnell angleitet und bei Rauwasser gute Figur macht? Heutzutage kein Problem. Bei der SR41 haben das der italienische Konstrukteur Marco Casali von Too Design und die hauseigenen Spezialisten von Bavaria umgesetzt. Gemeinsam zeichnete man ein Unterwasserschiff mit einem ausgeprägten, weit nach achtern gezogenen V und ein Heck mit reichlich Volumen für zügiges Angleiten. Casali hat übrigens seinerzeit die erste Flybridgeyacht für Bavaria gezeichnet, und zwar per Hand. Dieser Entwurf brachte es zu erstaunlicher Bekanntheit und der Italiener bringt seine Ideen bis heute lieber per Stift zu Papier; der Computer kommt erst später zum Einsatz.
Talentepool
So entscheidend das Rumpfdesign sein mag, eine Yacht hat nur Erfolg, wenn Cockpitgestaltung und Innenlayout optisch und ergonomisch gelungen sind. Besonders wichtig ist die Variabilität und das wissen Casali & Co natürlich. Bei der SR41 spielt die Badeplattform eine zentrale Rolle. Sie verlängert die Plicht und schafft einen spürbar größeren Lebensraum, außerdem fühlt man sich beim Sonnen achtern sicherer – ein Meter Abstand zwischen Liegewiese und Heckwelle wirken unglaublich beruhigend. Gegen Aufpreis lässt sich die Badeplattform absenken und erleichtert so den Weg ins Wasser. Ein Tausendsassa ist die Sonnenliege. Dank variabler Rückenlehne kann sie zur Bank mutieren und ergänzt dann die Sitzgruppe rund um den größenverstellbaren Esstisch im Cockpit, baut man sie zur U-Bank mit Tischchen um, ist sie das Einser-Platzerl für den Sundowner.