Frauscher Fantom 858
Entstehungsgeschichte der Designyacht die Yachtrevue war exklusiv dabei
Immer einen Schritt voraus ist der Mann mit den tausend Masken. Gekonnt führt der geniale Gauner Fantomas den überforderten und immer zu spät zum Tatort kommenden Kommissar Juve an der Nase herum. Fantomas ist raffiniert, frech, unnahbar – eine unwirkliche Erscheinung. Genau wie die neuste Yacht aus der oberösterreichischen Frauscher Werft. Und so kam es, dass die Frauscher Fantom 858 nicht nach einer Stadt am Mittelmeer benannt wurde, sondern ein Louis-de-Funès-Klassiker aus den 60er Jahren Pate stand.
Nachdem sich Frauscher im vergangenen Jahr mit neuer Werft und Produktionsphilosophie neu erfunden hatte (siehe Yachtrevue 2/2013), bringen die Traditionsbootsbauer nun auch das dazu passende Schiff auf den Markt. Um sich auch optisch abzuheben, wurden in die Entwicklung der Fantom erstmals externe Partner eingebunden.
Zu viele Köche verderben den Brei. Das weiß jedes Kind. Auch den Frauschers war klar, dass es riskant sein würde, mehrere Designer an einem Projekt arbeiten zu lassen. Noch dazu, wenn diese aus drei komplett verschiedenen Welten kommen: Vom traditionellen Bootsbau, vom Super- und Regattayachten-Design und vom Industrie- und Produktdesign. Wenn Analoges und Digitales, Handwerkskunst und Computertechnik aufeinander prallen, ist Reibung vorprogrammiert. Aber Reibung schafft bekanntlich Energie und diese wusste das Designer-Trio zu nutzen. Der Österreicher Harry Miesbauer, der in Mailand als Yachtdesigner tätig ist (ein Porträt erschien in Yachtrevue 3/2013), zeichnete ein Unterwasserschiff mit tiefem V, senkrechtem Steven und abgestuftem Rumpf. Gerald Kiska, bekannt für das Design von KTM-Motorrädern und die Innenräume von Audi, brachte mit seiner Erfahrung aus der Automobilbranche frischen Wind in das Welt oberhalb der Wasserlinie. Und Thomas Gerzer, Entwicklungsleiter der Frauscher Bootswerft und Designer der beiden hochgelobten 717 GT und 1017 GT, achtete darauf, dass die Entwürfe auch umsetzbar waren und wachte über den Bau des Prototypen. Sein Verdienst ist es, dass das Design der Frauscher Fantom 858 trotz der verschiedenen Einflüsse stimmig und wie aus einem Guss wirkt.
Schönheit muss sein
Die Vorgaben waren klar: „Wir wollten ein Boot für das Meer, das vom Eigner ohne Mannschaft zu bedienen und ohne großen Aufwand zu reinigen ist“, erläutert Stefan Frauscher. Sein Bruder Michael fügt hinzu: „Und das wichtigste: Es muss sofort als Frauscher erkennbar sein“.
Das ist definitiv gelungen.
Den kompletten Artikel finden Sie in der Ausgabe 08/13