Frauscher Fantom electric
Wolfgang und Paul Schmalzl tragen dem Trend zur Elektromobilität Rechnung und rüsteten ein Frauscher Fantom mit einem 150 kW starken Elektromotor von Piktronik aus
Die alte Seglerweisheit „Länge läuft“ gilt für jeden Rumpf und damit auch für ein Motorboot. Als ein Kunde an Boote Schmalzl den Wunsch nach einem gleitfähigen Frauscher-Boot mit leistungsstarkem Elektro-Motor herantrug, schlug man das 858 Fantom vor. „Das Modell ist lang genug, um gute Gleitwerte aufzuweisen“, begründet das Junior-Chef Paul Schmalzl.
Bei der Motorisierung fiel die Wahl auf den stärksten Motor von Piktronik, der erst seit heuer auf dem Markt ist. Der wassergekühlte Permanentmagnet-Synchronmotor liefert eine Dauerleistung von 150 kW, beim Beschleunigen steht sogar kurzfristig eine Spitzenleistung von 220 kW zur Verfügung, die für zusätzlichen Schub sorgt. Hat der Motor seine Drehzahl erreicht, wird die Leistung wieder hinuntergeregelt.
Das Besondere an dem von Schmalzl vorgenommenen Umbau ist, dass der Piktronik-Motor seine Kraft über den leistungsfähigsten Z-Antrieb von Mercury, den Bravo Racing XR mit vierblättrigem Propeller, ins Wasser bringt.
Schmalzl, der bei der Elektrifizierung von Motorbooten Pionierarbeit leistete, ging auch diesmal neue Wege. „Das ist der erste Antrieb mit Servolenkung, den wir realisiert haben“, berichtet Paul Schmalzl nicht ohne Stolz. Dabei wurde die Hydraulikpumpe für die Servolenkung mit einem Keilriemen in die Welle angehängt. Die Lenkunterstützung wird somit vom Elektromotor angetrieben. Damit sich auch im Leerlauf ein Gang einlegen lässt, wurde die Leerlaufdrehzahl auf 350 Umdrehungen erhöht.
Die Batteriekapazität von 125 kW verteilt sich auf drei Akkus, die so im Motorraum angeordnet wurden, dass der Schwerpunkt möglichst tief liegt.