Pointer 22

Die holländische Heeg-Werft kann mit ihrem ersten Daysailer vielfältige Bedürfnisse erfüllen

Pointer 22

Die Holländer sind eine Seefahrernation, mit namhaften Werften und zahlreichen kleinen Yachtherstellern. Gemeinsam ist ihnen ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, das unter anderem in einer individuellen, eigenständigen Linienführung zum Ausdruck kommt. Die im Zentrum der Friesischen Seenplatte gelegene und vor 60 Jahren gegründete Jachtwerf Heeg gehört zu den bekannteren Betrieben, obwohl sie bis 2014 ausschließlich Jollen (Splash, Randmeer, G2) produzierte. Die erste Fahrtenyacht aus dem Hause Heeg lief vor vier Jahren vom Stapel. Sie hieß Pointer 25 und qualifizierte sich auf Anhieb fürs Finale der Wahl zu Europas Yachten des Jahres. Für den Sieg reichte es gerade nicht, ihr Auftritt vor Santa Margherita an der ligurischen Küste blieb der Jury aber in guter Erinnerung.

Der jüngste Wurf Pointer 22 feierte heuer auf der boot in Düsseldorf und der Austrian Boat Show in Tulln Premiere und erntete beim Publikum großes Interesse. Das braucht nicht zu wundern: Die Holländerin wurde nicht als Fahrtenyacht à la Sunbeam 22.1 oder Sailart 22 konzipiert, sondern ist ein reiner Daysailer, der in diesem Längensegment europaweit nur eine Konkurrentin hat, nämlich die gaffelgetakelte Bihan 6.50 (Fahrbericht: Yachtrevue 12/2016).

Erfrischend anders

Werftchef Geert Wijma wusste genau, wie die Pointer 22 aussehen sollte, nämlich „nicht zu modern, aber zeitgemäß und vielseitig einsetzbar“. Umgesetzt wurde diese Forderung von Konstrukteur Peter Bosgraaf, der einen schmalen Rumpf (2,20 m) mit steilem Bugsteven, markantem Deckssprung, niederem Freibord und Chines zeichnete. Ein absolut aktuelles Design – der Rumpf verjüngt sich nach achtern kaum und das Platzangebot im Cockpit ist daher trotz geringer Maximalbreite erstaunlich groß. Apropos: Das Cockpit ist die große Stärke der Pointer 22. Der Steuermann sitzt achtern auf ergonomisch gut geformten Sülls, kann sich an im Boden eingelassenen GfK-Strängen oder einem Nirobügel abstützen, hat die Großschot gut im Griff und sieht, da weit außen positioniert, perfekt die Fäden im Vorsegel. Der Bereich davor ist dem Vorschoter sowie Mitseglern vorbehalten, wobei diese nicht auf den Sülls sondern auf einer Bank sitzen. Für diese gibt es gegen Aufpreis Pölster und sogar eine gepolsterte Rückenlehne – alles sehr bequem und trotzdem sportlich. Der Komfort im Cockpit resultiert auch aus der Tatsache, dass man sich klar für das Daysailer-Konzept entschieden hat: Lieber ein bisschen weniger Platz unter, dafür mehr Platz an Deck.

Den gesamten Fahrbericht lesen Sie in der Yachtrevue 9/2018, am Kiosk ab 7. September!

Der komplette Bericht als PDF-Download:

Weitere Artikel aus diesem Ressort

Ressort Segelboottests
Gute Arbeit. Die französischen Konstrukteure von Berret-Racoupeau haben enorm viel Volumen zu einem eleganten Rumpf mit respektablen Segeleigenschaften geformt

Französische Revolution

Früher Vogel. Die deutsche Werft bringt mit Hanse 360 und 590 zwei Weltpremieren zum Yachting Festival ...

Ressort Segelboottests
Erfolgsformel. Maurizio Cossutti kombiniert einen breiten Rumpf mit reichlich Segelfläche und generiert so hohe Formstabilität, jede Menge Platz und gute Segelleistung

Wettkampftyp

Sieggewohnt. Bavaria gewinnt innerhalb von drei Jahren zum zweiten Mal mit einem Maurizio-Cossutti-Design ...

Ressort Segelboottests
PDF-Download
Wandelbar. Das Marc-Lombard-Design erfüllt in der Basisversion die Anforderungen am Chartermarkt. Wer richtig Segelspaß haben will, sollte sich für das First-Paket entscheiden – damit eröffnet sich eine andere Welt

Everybody's Darling

Beneteau. Die Oceanis 37.1 ist eine ansprechende, vielseitige Yacht, die sich für individuelle Bedürfnisse ...

Ressort Segelboottests
PDF-Download
Designtrick. Riesige Rumpfluken und ein mehrfach gebrochener Freibord verleihen der voluminösen und hochbordigen Yacht ein ansprechendes Äußeres

Hüftgold

Ausgereizt. Die Yachten werden breiter und breiter, Dufour war und ist in dieser Hinsicht Vorreiter. Es ...

Ressort Segelboottests
PDF-Download
Wetterfest. Erstmals ohne Achterstag, dafür mit ausgestelltem Groß. Die jüngste Saffier glänzt nach wie vor bei Wind und Welle, auf heimischen Revieren steht ihr das Plus an Segelfläche besonders gut

Siegertyp

Einstiegsdroge. Die holländische Werft rundet ihre preisgekrönte Daysailer-Modellpalette mit einem modern ...

Ressort Segelboottests
PDF-Download
Optimierungsmaßnahmen. Das neue Riggkonzept sieht einen weit vorne stehenden Mast und eine Genua statt Selbst­wendefock vor. Das wirkt sich positiv auf die Segeleigenschaften aus, wie die Lagoon 51 beim Vergleichstest mit anderen Kats dieser Größe unter Beweis stellte

Schatz der Erfahrung

Feinschliff. Der Weltmarktführer bei den Katamaranen hat die Lagoon 50 durch eine 51er ersetzt. Man ...