Bye, bye, Nudelsuppn
Juni 2016: Die private Monatsbilanz von Verena Diethelm
Lost&Found. Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Schwachsinn, denke ich, wenn ich mal wieder in der Schlange vor der Sicherheitskontrolle am Flughafen stehe. Welche Freiheit, bitte? Interessant jedes Mal, wie unterschiedlich das Sicherheitspersonal die Vorschriften auslegt. So bin ich schon mal ohne Probleme mit dem Pfefferspray in der Handtasche und einer 1-Liter-Wasserflasche im Rucksack geflogen. Äußerst verdächtig scheint hingegen meine Fotoausrüstung, mit der ich zu Testterminen reise. Beim jüngsten Flug von Split via Frankfurt nach Wien musste ich mich sogar einem Sprengstofftest unterziehen, der dann auch noch positiv ausfiel und mir ein längeres Interview mit der Flughafenpolizei bescherte. Es gibt aber auch praktische Aspekte: Eine Woche lang hatte ich beim Kornati Cup mein Seglermesser gesucht. Gefunden hat es das Röntgengerät am Flughafen Wien-Schwechat.
Abschied. Jahrzehnte ist es her, die Erinnerung dennoch frisch. Verschwommen sehe ich, wie die quietschgelbe Neptun 27 auf einem Hänger aus der Einfahrt rollt, am Haus vorbei, die Straße hinunter und schließlich ganz verschwindet. Ich heule wie ein Schlosshund oder schlimmer. Nichts kann mich trösten. Auch nicht das neue, größere, schönere und viel tollere Boot, von dem meine Eltern die ganze Zeit reden. Damals war ich fünf Jahre alt. Seither hat sich nichts geändert. Ein Boot ist für mich nicht nur ein Boot, sondern ein Zuhause. Eines, das mir viele glückliche Stunden beschert hat, zu dem ich eine emotionale Bindung aufgebaut habe. Und so ist auch diesmal der Trennungsschmerz groß: Mach’s gut, Nudlsuppn!