Überraschungen
Dezember 2022: Die private Monatsbilanz von Roland Duller
Wien. Konnte zuletzt weder in Amsterdam noch in Paris am Flughafen mit Bargeld bezahlen. Meine Tochter (21), die mich ohnehin für einen Hinterwäldler hält, kostet das nur ein müdes Lächeln. Sie besitzt nicht einmal eine Brieftasche und bezahlt grundsätzlich mit dem Handy. Kürzlich wollte sie mich auf einen Kaffee einladen. Nicht im Starbucks, wo sie mit ihresgleichen hingeht, sondern gegenüber, im Café Ritter. Der Latte Macchiato war hervorragend, Bezahlung aber nur mit Bargeld möglich, das teilte ihr der Kellner des Traditions-Café freundlich mit. Nur gut, dass der Hinterwäldler immer seine Geldbörse mit dabei hat.
Mauritius. Ist man Wingfoilen in Le Morne, mietet man üblicherweise einen Pick Up, um Mensch und Material vom Appartement an den Beach zu transportieren. Doch die waren ausgebucht und so stand ein Kleinwagen von Toyota vor unserer Unterkunft. Ich ahnte, was JDM dazu sagen würde. „Das geht sich niemals aus!“, urteilte sie prompt im Brustton der Überzeugung. Den Satz hab ich schon hundert Mal gehört und es ist sich immer noch ausgegangen – genau wie diesmal auch. Hätten wir die Boards nach dem Zusammenbau nicht bei Freunden lassen können, die in einem Hotel direkt am Strand logierten, wäre es allerdings tatsächlich zäh geworden.