Getrennt durch gemeinsame Sprache

Englisch hat sich mehr oder weniger flächendeckend als Arbeitssprache international tätiger Unternehmen etabliert. In der Managementlehre gibt es dazu seit einiger Zeit eine recht heftige Diskussion über die Auswirkungen einer solchen „lingua franca“, die bisweilen zu eigenartigen Konstellationen führt. Ich erinnere mich da an ein interkulturelles Vorbereitungstraining für ein international agierendes österreichisches Unternehmen. Ich sollte einer Gruppe von Technikern, die in naher Zukunft in China ein Montagewerk gemeinsam hochzuziehen hatten, die Kunst der Kommunikationen näher bringen. Steirische Urgesteine aus der Mür-Murz-Furche und chinesische Vifzacke aus Chongqing auf Englisch zu einem differenzierten Dialog über Dynamik und Fallstricke in Gruppenprozessen zu bringen, ist, gelinde gesagt, nicht ganz einfach. Forschungsergebnisse zu diesem Bereich zeigen einige Besonderheiten dieser Form der Kommunikation. Dazu gehören das Verwechseln von sprachlicher Kompetenz mit Intelligenz und Fachkompetenz, Schwierigkeiten mit Personen, die auf Grund ihrer guten Fremdsprachenkenntnisse von Muttersprachlern als fähiger wahrgenommen werden, als sie es eigentlich sind, mangelnde Differenziertheit beim Ausdrücken komplizierter Sachverhalte oder Beschränkungen bei der Verwendung von Metaphern, Ironie und Spaß.
Beim olympischen Segeln ist es nicht anders. Es hat seine ganz speziellen Tücken, wenn ein Kroate, ein Franzose, eine Italienerin, ein US-Amerikaner und ein Burgenländer auf Englisch über fachliche (geht noch so halbwegs) und außerfachliche (nicht mehr ganz so einfach) Sachverhalte diskutieren. Kommen Müdigkeit, Frust oder Wind- und Wellengeräusche dazu, wird das im besten Fall ein interessanter, vereinzelt auch ein brisanter Cocktail. Eine hypothetische Konstruktion? Nein. Alltag. Nicht nur, aber auch im österreichischen Segel-Nationalteam.
Der Bundes-Sportförderungsfonds hat darauf reagiert. Unter dem Titel „Kommunikation in multi-kulturellen Teams“ hat er für 2015 finanzielle Mittel – wenig, aber immerhin – für ein Projekt genehmigt, das sich dieser Problematik widmet. Ich halte Sie auf dem Laufenden …

Weitere Artikel aus diesem Ressort

Ressort Kreuzpeilung
Szene 1: OeSV-Generalversammlung im BLZ Neusiedl; die Spitzen der österreichischen Segelclubs schaffen am Vereinstag wichtige formale Rahmenbedingungen. Adjustierung der Männer: kaum Blazer, eine einzige Krawatte. Szene 2: Generalversammlung des Europäischen Segelverbands in Ungarn; Vertretungspersonen der nationalen Segelverbände besprechen die Zukunft des Segelsports in Europa. Adjustierung der Männer: vereinzelt Blazer, vereinzelt Krawatte.









 

O tempora, o mores?

Ressort Kreuzpeilung
Wer kennt sie nicht, die Klagen über den Nachwuchs, der sich grottenolmig viereckige Augen heranzüchtet durch ständiges Online-Sein? Häufig dann der Ratschlag: „Mach doch mehr Sport!“ Aber Achtung, aufgepasst! Diese gut gemeinte Ermutigung kann zukünftig vom Regen in die Traufe führen. Warum? eSports ist massiv auf dem Vormarsch.









 

Couch Potato

Ressort Kreuzpeilung
Der sanft fallende Schnee dämpft die Geräusche von der Straße. Eine Tasse dampfenden Chai Latte – mann entwickelt sich – und ein Buch in der Hand, Vanillekipferl vor mir, Herz, was willst du advent-abendlich mehr.









 

Tiefe Gräben

Ressort Kreuzpeilung
Jahreskonferenz von World Sailing (WS) im spanischen Malaga. An die 300 Personen versammeln sich im November, um über verschiedenste Aspekte des Segelsports zu diskutieren. Das Themenspektrum ist breit. Es reicht von mittels 3D-Scanner durchgeführter Vermessung der Foils bei Nacras mit Herstellungstoleranzen im 0,2-mm-Bereich über Debatten zur WS Olympic Vision bis hin zur vom ukrainischen Segelverband aufgeworfenen Frage, ob man das russische Pendant nicht eigentlich wegen seiner als illegal angesehenen Segelaktivitäten auf der besetzten Krim aus WS ausschließen müsste.









 

Geist der Regeln

Ressort Kreuzpeilung
Der Segelsport hat beim ersten Hinschauen ein grünes Mäntelchen um. Wind und Wasser als primäre Zutaten, da sollte wenig schiefgehen. Ein genauer Blick zeigt allerdings, dass wir gut daran täten, unseren geliebten Sport in Sachen Umweltfreundlichkeit auf ein neues Niveau zu bringen. Es gilt eine Reihe von Potenzialen zu heben, um unseren Beitrag zum Überleben des Planeten zu leisten. Sicher, viel ist schon getan worden. Wenn wir in die Clubs schauen, dann sehen wir z. B. Auffangvorrichtungen für Abwasser bei Krananlagen, Mülltrennung und energieeffiziente Beleuchtungen. Auch bei den Booten gibt es Verbesserungen, etwa hinsichtlich Fäkalien oder umweltfreundlichere Lacke und Unterwasseranstriche. Aber trotzdem kratzen wir erst an der Oberfläche.









 

Kleines Umweltschweinderl

Ressort Kreuzpeilung
Beruflich bedingt eine Reise nach Boston, USA, mit anschließendem Kurzaufenthalt in einem kleinen Kloster im Südteil der Stadt, um Körper, Seele und Geist ein wenig einzu-norden. Ein nachmittäglicher Spaziergang führte mich zum Jamaica Pond, einem kleinen Gewässer von 600 x 500 m, eingezwängt zwischen zwei stark befahrene Straßen, aber umgeben von viel Grün und einem schönen, häufig als Laufstrecke genutzten Rundweg.









 

Mutiges Segeln am Teich