Dopingverdacht im Team Alinghi
Alinghis Genuatrimmer Simon Daubney unter Dopingverdacht
Bereits im Juni hatte Daubney eine Urinprobe abgeben müssen: Die so genannte A-Probe war positiv, ein Ergebnis, das von der B-Probe bestätigt wurde. An die Öffentlichkeit kam der Fall erst Ende September (offensichtlich hätte man die Angelegenheit gerne vertuscht), die Rede war von Cannabis. Daubney musste sich in einem offiziellen Verfahren der Jury des 32. America’s Cup stellen und gab zu Protokoll, dass es sich um eine Verunreinigung eines Getränks handeln müsse, von der er nichts gewusst habe. Zur Bekräftigung seiner Aussage unterzog er sich sogar einem Test mit dem Lügendetektor. Die Jury folgte seiner Argumentation und kam zum Schluss, dass kein schuldhaftes Verhalten von Daubney vorliege; Freispruch also.
Nun stellte sich heraus, dass es sich bei der gefundenen verbotenen Substanz um Kokain gehandelt hatte. Daubney äußerte die Vermutung, dass ihm das Kokain absichtlich in ein Getränk geschmuggelt worden sei, um ihm zu schaden. Der vierfache AC-Sieger aus Neuseeland, der Team New Zeland gemeinsam mit Russel Coutts im Jahr 2000 verlassen hatte, um sich Alinghi anzuschließen, war nach dieser Entscheidung, so gab er an, einer Reihe von persönlichen Anfeindungen durch seine Landsleute ausgesetzt gewesen. Außerdem habe er am Tag der Testung ein mysteriöses E-Mail in seiner Mailbox vorgefunden: „Habe gehört du bist getestet worden. Wie bist du damit klargekommen? Ha Ha.“ Er dachte an einen Scherz und löschte die Nachricht ...
Unterstützt wurde Daubney vor der Jury übrigens von fünf Zeugen, darunter Brad Butterworth und Russel Coutts, die einhellig aussagten, dass Daubney ihres Wissens nach niemals verbotene Substanzen zu sich genommen habe und dass sie nicht glauben könnten, dass er wissentlich Kokain konsumiert haben könnte.
Das positive Doping-Resultat war übrigens das erste in der 156-jährigen Geschichte des America’s Cup und würde auch im Falle einer Verurteilung nicht dazu führen, dass Alinghi der Sieg im AC aberkannt wird.
Daubney hat einstweilen bei Alinghi gekündigt, um dem Team durch diese Affäre nicht zu schaden, hofft aber nach endgültiger Klärung zurückkehren zu können.
Das letzte Wort wird nun die ISAF sprechen; Daubney könnte schlimmstenfalls eine zweijährige Sperre ausfassen.