Bereit für den Auftritt
Am 10. August gehen bei Olympia die ersten Wettfahrten mit österreichischer Beteiligung über die Bühne. Wir werfen einen Blick auf das Revier und stellen das Team samt Umfeld vor
Die 31. Olympischen Spiele, die am 5. August im Maracana-Stadion offiziell eröffnet werden, schreiben gleich zweifach Geschichte: Erstmals findet das weltumspannende Mega-Event in einem südamerikanischen Land statt. Und nie zuvor nahmen mehr Nationen daran teil – Sportlerinnen und Sportler aus 206 Ländern haben sich insgesamt qualifiziert.
Die Segler, die seit 1908 bei Olympia dabei sind, kommen aus 64 unterschiedlichen Nationen. Fanden ihre Bewerbe in der Vergangenheit oftmals weitab vom Schuss statt, sind sie diesmal mittendrin statt nur dabei. Die Marina da Glória, die den olympischen Hafen beherbergt, liegt unweit von der legendären Copa Cabana in der Bucht von Guanabara, an deren Ufern das Zentrum von Rio de Janeiro mit seinen Häfen und Kais angesiedelt ist. Die charakteristische Skyline der Stadt sollte eine spektakuläre Kulisse für die Aktivitäten auf dem Wasser abgeben und für tolle Bilder sorgen; nicht unwichtig für eine Sportart, der vom IOC immer wieder mangelnde mediale Attraktivität vorgeworfen wird.
Gesegelt wird auf sieben unterschiedlichen Bahnen, vier befinden sich im Inneren der Bucht, drei außerhalb. Laut Plan werden die Klassen rotieren, die Medal Races sind allesamt auf der Bahn Pão de Açucar direkt unter dem Zuckerhut angesetzt.
Aufgrund der unruhigen Unterwasser-Topographie, die zahlreiche Untiefen aufweist, herrschen auf den vier Innenbahnen sehr unterschiedliche, schwer zu erkennende Strömungen. Das OeSV-Team ist auf diese Herausforderung aber bestens vorbereitet: Die Bucht wurde von den Österreichern seit 2013 über die Jahreszeiten hinweg mittels Mini-U-Booten und Sensoren vermessen – die in einer gewaltigen Datenbank gesammelten Ergebnisse sollten den Seglern wesentliche taktische Entscheidungshilfen liefern. Ansonsten erinnern die Bedingungen auf den Innenbahnen beinahe an einen Alpensee: Die umgebende Hügellandschaft lenkt den Wind ab und es herrscht flaches Wasser, da die Welle durch die schmale, von zwei steilen Felsen bewachte Einfahrt gebrochen wird.