Europas Yachten des Jahres
Kurzporträt der Sieger, die am Branchenabend auf der boot in Düsseldorf geehrt wurden
In der Kategorie Performance-Cruiser siegte die First 36. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war die Tatsache, dass es einer Großserienwerft gelungen ist, eine extrem leichte und dementsprechend gut segelnde Yacht auf den Markt zu bringen, die ohne teure Hightech-Materialien auskommt und seglerisch in jeder Hinsicht zu überzeugen wusste.
Bei den Fahrtenyachten segelte die Linjett 39 zu einem überraschenden Sieg. Obwohl das vergleichsweise altbackene Design kein Wettbewerbsvorteil war, überzeugte die Schwedin in allen anderen Disziplinen wie Verarbeitung, Ergonomie und punkto Segeleigenschaften.
Die ursprünglich in zwei Kategorien (Cruising und Performance) unterteilten Katamarane wurden nach den Testfahrten in einer Gruppe gewertet, weil einige Cruising-Katamarane auf Augenhöhe oder sogar schneller segelten als die sogenannten Performance-Kats. Am Ende hat der Nautitech 44 die Nase vorn, weil er unterm Strich das beste Gesamtpakt darstellt.
Dass die Oyster 495 Sieger bei den Luxusyachten den Sieg davon trug, wird niemand überraschen. Überraschend ist vielleicht das Design der Testyacht, die Ex-Formel-1-Rennstallbesitzer Eddie Jordan gehört, der nach eigenen Angaben weiße Boote hasst und mit seiner Tortuga (spanisch für Schildkröte) ein Zeichen für Nachhaltigkeit auf See setzen wollte. Ausschlaggebend für den Sieg waren die makellose Qualität in allen Bereichen, das komfortable Seegangsverhalten in rauer See, die Segelleistung in Sachen Geschwindigkeit und, ganz wichtig, die absolute Lautlosigkeit unter Deck auch bei ungemütlichen Verhältnissen.
Komplex ging es in der Kategorie der Spezial-Yachten zu. Da kein Modell den strengen Kriterien gerecht wurde, kam der Award nicht zur Vergabe, die Jury zeichnete aber die junge Werft Northern Light Composites für ihren Ecoracer 25 (komplett recyclebare Yacht aus Flachs- und Basaltfasern) mit dem Innovationspreis aus. Dieses Boot wird allerdings nicht in Serie gehen.