So nah und doch so fern
Wir sind so richtig in den Doldrums, gähnende Flaute rundherum. Während wir gestern gut Meilen machten, haben heute die Boote im Westen wieder Meilen gemacht. Die letzten Positionsmeldungen haben aber für die westlichen Boote auch nur 3 kn Wind gemeldet. In zwei Tagen ist angeblich der halbe nördliche Indische Ozean von einer Riesenflaute überzogen, Cochin ist so nach und doch so fern. Bei den Bedingungen kann es noch Tage dauern, bis wir Land sehen.
Der Schwell lässt die Segel schlagen, es ist schwierig bei 4 kn Wind Druck im Boot zu halten. Wir wechseln von Code 0 auf Genua 1 und wenn es ganz schlimm wird auf den R3 Reacher, ein relativ kleines Segel, das aber wenigstens ein bisschen arbeitet, wenn das Boot in den Wellen gebeutelt wird.
Wir sind auch aus dem Gebiet der großen Wolken heraußen, am Vormitag segelten wir meilenweit an einer Regenfront und einer dieser Riesencumulus-Wolken entlang, hatten bis 14 kn Wind, was für ein Segeln. Nun ist endloser Sternenhimmel über uns, keine Wolke zu sehen.
Heute Früh fanden wir heraus, dass das untere Lager des Backbord-Schwertes verloren gegangen war. Ben hat kurz den Rumpf abgetaucht und die Vermutung bestätigt. Keine Ahnung wie das verloren gehen konnte, wird aber nur ein Problem bei Starkwind an der Kreuz sein.
Grüße
Andreas