Anders als gedacht
Juli 2020: Die privat Monatsbilanz von Verena Diethelm
Überraschung 1. Nach intensiver Beschäftigung mit Covid-Verordnungen große Freude auf den Test der mobilen Navilichter. Endlich was weniger Kompliziertes! Bald kommen mir allerdings Zweifel. 1. Montiere alle Lichter auf meiner Reling. Als ich endlich fertig bin, geht der Vollmond auf. 2. Versuche die Werkstatt meines Vaters in ein Labor umzuwandeln. Blöderweise ist der Abstand zwischen Schraubstock und Testgerät zu nah. Verdonnere also den Papa dazu, per Hand stundenlang ein Licht nach dem anderen ruhig in gleicher Höhe zu halten. 3. Die Herstellerangaben zur Leuchtdauer stimmen überhaupt nicht – die verflixten Dinger leuchten viel länger. Stelle mir nächtens den Wecker und nehme die Lichter tagsüber überall hin mit. Nach 48 Stunden gebe ich auf. Die Telefonate mit diversen Experten treiben mich dann vollends in die Verzweiflung. Ein Herr Ingenieur schickt mir eine Test-Anleitung mit lauter Formeln, bei „photometrisches Entfernungsgesetz“ steige ich endgültig aus. So war das nicht geplant.
Überraschung 2. Perfekte Bedingungen für den Segellehrerkurs bei Hofbauer/Boats2sail. Auf der Alten Donau weht es kräftig aus Süd und es wimmelt nur so vor ambitionierten Wassersportlern, tiefenentspannten Elektrobootfahrern, besoffenen Erwachsenen auf Grillinseln und besoffenen Jugendlichen auf Tretbooten. Meine Kollegen arbeiten vor allem an der Perfektion des Manövers des letzten Augenblicks. Bin am Ende des Tages froh, weder jemanden versenkt zu haben noch versenkt worden zu sein und helfe mit, die Schulboote auf ihre Liegeplätze zu verholen. Wie kommt man nochmal zu der Heckleine am Steg? Mit viel Schwung natürlich. Platsch! So war das nicht geplant.