America’s Cup zu Gast im Oman

Erstmal richtet ein Land im Mittleren Osten ein Event der Louis Vuitton AC World Series aus

America’s Cup zu Gast im Oman

Das Sultanat von Oman schreibt Sportgeschichte: Als erstes Land im Mittleren Osten wird es Gastgeber einer America’s Cup-Veranstaltung und im Februar 2016 das Saison-Eröffnungsevent der Louis Vuitton America’s Cup World Series (ACWS) ausrichten.
Die in einem Punktesystem bewerteten Regatten der Louis Vuitton America’s Cup World Series dienen zur Vorbereitung auf den 35. America’s Cup 2017 auf den Bermudas. Im kommenden Jahr gibt es rund um den Globus sechs ACWS-Events. Der Auftakt im Oman wird am 27. und 28. Februar vor Maskat stattfinden.

Perfekte Bedingungen
Vielen America’s Cup-Seglern, darunter Sir Ben Ainslie (Land Rover BAR), Dean Barker (SoftBank Team Japan) und Franck Cammas (Team France), ist das Revier vor dem Sultanat von Oman längst bekannt, da vor Maskat bereits seit 2011 jährlich Rennen auf Hochleistungs-Mehrrumpfbooten gesegelt werden. Nahezu perfekte Segelbedingungen mit beständigen 10 bis 15 Knoten Wind kombiniert mit sonnigem Klima und warmem Wasser machen aus dem Oman zudem ein beliebtes Ziel für viele olympische Bootsklassen. So wurden vor dem Sultanat bereits mehrere Weltmeisterschaften in einem Zeitraum abgehalten, während dem in Europa oder Nordamerika Segel- und Trainingsmöglichkeiten meist vom Wetter eingeschränkt sind.

Treibende Kraft hinter den Segelaktivitäten des Sultanats ist die Non-Profit-Organisation Oman Sail, die 2008 ins Leben gerufen wurde. Oman Sail hat sich zum Ziel gesetzt, eine neue Generation Segler heranzuziehen und das Profil des Omans als High-end-Tourismusziel zu festigen. Dafür werden jahrhundertealte Traditionen und das Meer als Plattform genutzt, um das sportliche, kulturelle und wirtschaftliche Potential Omans zu fördern.

Akzente setzen
Von der seglerischen Basisarbeit, bei der Tausende Mädchen und Jungen in Segelschulen und durch Gemeindeprojekte dem Sport näher gebracht werden, bis hin zu Siegen bei Segel-Eliteveranstaltungen wie dem GC32-Grandprix oder Weltrekorden, die der MOD70-Trimaran „Musandam-Oman Sail“ als Flaggschiff der Kampagne aufstellte, hat Oman Sail auf dem Wasser und zu Land wichtige Akzente gesetzt. Dieser Einsatz erfährt nun mit der Ausrichtung einer ACWS-Regatta einen neuen Höhepunkt.

„Wir sind sehr erfreut darüber, dass wir hier in Maskat erstmals die Louis Vuitton America’s Cup World Series ausrichten dürfen“, sagte Salim Al Mamari, Marketinggeneraldirektor des Tourismusministeriums. „Und wir sind entsprechend stolz darauf, die America’s Cup-Gemeinde und ihr zahlreiches Gefolge bei uns willkommen heißen zu dürfen.“

Die Etappen der Louis Vuitton America’s Cup World Series 2015 in Portsmouth (England), Göteborg (Schweden) und auf den Bahamas sowie die teilnehmenden Teams aus Großbritannien, USA, Schweden, Neuseeland, Japan und Frankreich zogen bereits enorme Menschenmengen an, die faszinierende America’s Cup-Action live vor Ort miterlebten. Die Fernsehübertragungen erreichten mehr als 10 Millionen Menschen auf der ganzen Welt.

Seglerische Wurzeln
David Graham, Geschäftsführer bei Oman Sail, ist davon überzeugt, dass die hohen Bekanntheitsgrade des America’s Cup dem Sultanat neue Publicity-Gelegenheiten in der ganzen Welt ermöglichen werden. „Der America’s Cup und seine spannende Historie gelten als der absolute Höhepunkt im Segelsport. Deshalb sind wir darüber begeistert, hier im Oman als Gastgeber für eine Station der Louis Vuitton America’s Cup World Series auftreten zu dürfen. Seit 2008 arbeiten wir engagiert daran, die Menschen im Oman wieder mit ihren seglerischen Wurzeln zu verbinden und eine neue Generation von Seglern aufzubauen.“
„Unser nationales und internationales Segelprogramm für die Jugend und für Frauen ist sehr erfolgreich“, so Graham weiter, „wir erreichen damit sozio-ökonomische Vorteile für das Land und steuern so über das Segeln aktiv die Entwicklung der Menschen aus dem Oman. Mit der Ausrichtung des ACWS-Events werden wir unsere Segler zutiefst inspirieren und unseren Zielen somit erneut einige Schritte näher kommen. Die Marke America’s Cup ist unglaublich mächtig. Also wird dies eine monumentale Möglichkeit für uns, das Sultanat von Oman international zu präsentieren und einen weiteren Meilenstein in der Geschichte von Oman Sail zu zelebrieren.“

Foilende Kats, direkt vor den Fans
Die America’s Cup-Trophäe stand im Mittelpunkt einer Pressekonferenz im „The Chedi“ in Maskat, an der neben David Graham, Salim Al Mamari und Paul Gregorowitsch, Vorstandschef von Oman Air, auch Harvey Schiller, Commercial Commissioner des America’s Cup, teilnahm. Der sagte bei der offiziellen Ankündigung des Events: „Der Oman ist der ideale Ort für uns, um den Regattakalender 2016 zu eröffnen. Es ist spannend für uns alle, dass wir Rennen der America’s Cup World Series erstmals in diesen Teil der Welt bringen. Wir freuen uns darauf, mit diesem historischen Event einen Beitrag zum Erfolg von Oman Sail zu leisten.“

Im Februar können dann die Zuschauer in Maskat auf die „fliegenden“ AC45-Katamarane blicken, wie sie mit atemberaubenden Geschwindigkeiten direkt vor den Fans über die Wasseroberfläche rasen. Jeder bei dieser Regatta errungene Punkt wird für die America’s Cup-Qualifikation 2017 zählen. Die Fans können sich also jetzt schon auf spannende Kämpfe auf dem Wasser freuen, wenn alle Teams ihr Bestes geben werden, um gleich zu Beginn der America’s Cup-Saison 2016 einen frühen Vorsprung heraus zu segeln.

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