Unsere Priorität liegt auf Nachhaltigkeit und Qualität!
Der kroatische Tourismus-Minister Gari Cappelli über nachhaltiges Wachstum, zufriedene Gäste und die Gründe für die Erhöhung der Kurtaxe für Bootseigner
Yachtrevue: Der Tourismus in Kroatien boomt, die Steigerungsraten sind beachtlich. Welche Rolle spielt der nautische Tourismus dabei?
Gari Cappelli: Touristenankünfte und Nächtigungen werden bei uns über das elektronische System eVisitor erfasst. Für den Charterbereich weisen die Daten 2017 einen Anstieg von 15 % im Vergleich zum Vorjahr aus – der nautische Tourismus stellt also einen wichtigen Teil unseres Angebots dar und hat große Bedeutung für die nationale Wirtschaft.
YR: Wo sehen Sie Möglichkeiten für ein weiteres Wachstum in diesem Segment?
Cappelli: Kroatien verfügt über hervorragende Rahmenbedingungen für den nautischen Tourismus. Diese Wettbewerbsvorteile wollen wir nutzen und nachhaltig entwickeln. Wir haben erkannt, wie wichtig der nautische Tourismus für die Entwicklung und Förderung unserer Wirtschaft ist. Wir müssen daran arbeiten, Bedingungen für eine Erweiterung der Kapazitäten zu schaffen. Wir müssen die Anzahl der Liegeplätze erhöhen und neue Häfen bauen. Kapazität dafür ist an den kroatischen Küsten ja vorhanden.
YR: In der Hauptsaison sind die Buchten zum Teil schon sehr voll und die Liegeplätze knapp, manche Stammgäste beschweren sich zudem über laute, rücksichtslose Charter-Crews. Gibt es eine natürliche Grenze des Wachstums? Haben Sie vor regulatorisch einzugreifen?
Cappelli: Die zunehmende Beliebtheit Kroatiens bei Wassersportlern hat leider auch ihre Schattenseiten. Jene, die sich über die von Ihnen genannten Situationen beschweren, kommen meist seit vielen Jahren zu uns und sind an ein anderes Touristen-Aufkommen gewöhnt. Laut unserer letzten Umfrage fühlten sich 2017 aber lediglich zwischen 7 und 13 % der Bootsfahrer von solchen Vorkommnissen gestört.
YR: Wie wollen Sie den nautischen Tourismus in Zukunft positionieren? Als Massen- oder Luxusprodukt?