Es gibt immer was zu tun

Mai 2018: Die private Monatsbilanz von Verena Diethelm

Es gibt immer was zu tun

Lehrstunde 1. Bereite mich mit meinen Teamkolleginnen intensiv auf den Helga Cup in Hamburg vor. Stellen das Training auf wirklich sehr, sehr breite Basis: Von J70 und Seascape 24 geht es auf eine Bavaria Cruiser 41S, darauf folgt ein Crash Kurs im Match Racing auf einem Yngling. Verstehe nur Bahnhof: Dial up? Fishtailing? Werde echt das callbook lesen müssen. Zum Abschluss unseres Trainingscamps wird es doch noch gemütlich. Segelnostalgie Regatta auf der Alten Donau. Gleiten auf dem Kugelspitz, einem wahren Dickschiff, in den Sonnenuntergang. Endlich wieder ein Schiff mit Kühlschrank! Das verstehe ich unter Champagne Sailing.

Lehrstunde 2. Montag Morgen im Pendlerzug; meine Gedanken kreisen um die perfekte Wende. Als ich aussteige, bemerke ich eine Minute zu spät, dass sich meine Taschen noch im Zug befinden. Fassungslos kann ich nur noch zuschauen, wie sich unsere (nicht gerade billige) Redaktionskamera sowie meine Festplatte mit sämtlichen Fotos aus 5,5 Jahren Yachtrevue auf den Weg nach Retz machen. Setze alle Hebel in Bewegung, bekniee ÖBB-Mitarbeiter am Infoschalter sowie in der Hotline und versuche sämtliche Bahnhöfe in Transdanubien anzurufen. Keine Chance. Es gibt keine Schaffner mehr, so die lapidare Auskunft, und Bahnhöfe können nur in Notfällen kontaktiert werden. Gebe nicht auf und erwische am Telefon irgendwann einen Menschen, der erkennt, dass es sich hier tatsächlich um einen Notfall handelt. Er informiert die Zugbegleiterin über meinen Verlust; alles wird gut. Großes Dankeschön an den Hotline-Mitarbeiter, dessen Namen mir leider in all der Aufregung entfallen ist, und an Zugbegleiterin Patrizia Schler für die Rettungsaktion. Champagner für alle!

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