Silent 60

Ökologisch. Die Silent 60 ist eine energieautarke Yacht, die außer Sonne, Wasser und Wind nicht viel benötigt. Roland Duller hat sie vor Mallorca in ihrem Element erlebt

Silent 60

Port Adriano, Oktober 2021. Zwischen wie Perlen an der Schnur aufgefädelten Luxusyachten sticht ein Modell sofort hervor – die Silent 60. Der Katamaran unterscheidet sich nicht nur optisch, sondern auch technisch gravierend von den spritfressenden Mega-Motoryachten in seiner Nachbarschaft, ermöglicht er doch seinem Besitzer ein völlig energieautarkes Leben. Mit der Silent 60 kann man von Bucht zu Bucht bummeln, ohne jemals in einem Hafen oder Marina stoppen zu müssen, ebenso problemlos den Atlantik queren.

Mastermind der Silent-Yachten ist Michael Köhler. Gemeinsam mit seiner Frau Heike baute der Kärntner bereits 2009 seinen ersten Solarkatamaran, bereiste mit dem 47 Fuß langen Prototypen 17 Länder und sorgte so für mediale Aufmerksamkeit. Mit dem Thema Nachhaltigkeit waren die Köhlers ihrer Zeit weit voraus, doch mit den in diesen frühen Lehrjahren gesammelten Erfahrungen schufen sie die Basis für die Erfolge der aktuellen Silent Yachten.
Mittlerweile umfasst die Palette drei Modelle (Silent 60/62, 80 und 120) und die Nachfrage ist groß wie nie zuvor. Mit der Silent 120, die in der Türkei gebaut wird, vollzieht man gerade den Einstieg in die Welt der Superyachten.

Umdenkprozess

Zurück nach Port Adriano, wo der erste Rundgang durch die Silent 60 auf dem Programm steht. Gefühlt befindet man sich nicht an Bord einer Yacht, sondern in einem luxuriösen Ferienhaus mit stylischem Interieur, großen Fensterflächen und jedem erdenklichen Komfort. Im Gegensatz zu einer Villa lässt sich die Silent 60 aber in jede beliebige Bucht verlegen. Beste Lage mit variablem Ausblick ist also garantiert, was den Preis von deutlich über zwei Millionen Euro relativiert.

Der typische Käufer weiß genau das zu schätzen. Laut Köhler handelt es sich primär um naturverbundene, umweltbewusste Menschen, die eine Silent erwerben. Sie sehen darin vor allem einen schwimmenden Zweitwohnsitz, mit dem sich der Wunsch nach Freiheit und Ruhe gleichermaßen erfüllen lässt. Manche Eigner hatten davor weder mit Segel- noch Motoryachten etwas am Hut, manche sind technikaffine Early Adopters, die auch ein E-Auto ihr eigen nennen. Relativ groß ist interessanterweise die Gruppe jener, die von einer großen Motoryacht auf eine Silent 60 umsteigen. Sie haben es satt, sich von Tankstelle zu Tankstelle zu hangeln, und zudem erkannt, dass Speed der Erholung nicht unbedingt dienlich ist. Mit der Silent 60 legt man üblicherweise nicht mehr als zehn bis zwanzig Meilen pro Tag zurück und bewegt sich eher beschaulich als flott voran. Zwar kann man bei entsprechender Motorisierung und Ausstattung kurzfristig deutlich schneller unterwegs sein, wenn der Dieselgenerator mithilft, das stellt aber die Ausnahme von der Regel dar. Denn, abgedroschen, aber wahr: Der Weg ist das Ziel.

Intelligente Basis

Alle Silent-Yachten fußen auf dem Katamaran-Konzept. Ein Kat hat weniger Widerstand im Wasser als ein Monohull, kann daher energieeffizienter betrieben werden und braucht weniger Treibstoff, in welcher Form auch immer. Die Silent 60 wird in der Basisversion von zwei 50 KW starken Motoren angetrieben. Das Testschiff (= Baunummer 1) war mit zwei 250-kW-Motoren ausgestattet, den Strom dafür lieferten 42 Solarpaneele mit einer Kapazität von 17 kWp.

Den gesamten Bericht lesen Sie in der Yachtrevue3/2022, am Kiosk ab 4. März!

Der komplette Bericht als PDF-Download:

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