Schnaps und Schampus
Februar 2015: Die private Monatsbilanz von Judith Duller-Mayrhofer
Anders als gedacht 1. Zwei Wochen Urlaub in den Bergen. Bin fest entschlossen, den Kopf frei zu bekommen und nicht an den Job zu denken. Das klappt ganz gut – bis mir ein segelnder Hüttenwirt auf 2.000 Metern Seehöhe ein Video zeigt. Zu sehen ist eine lichterloh brennende Motoryacht im Kvarner, deren Eignerpaar gerade von einer beherzten Segelcrew gerettet wird. Die durchaus interessanten Details, versichert mir Sepp, würde er mir gerne ausführlich erzählen. Kann man so eine Story liegen lassen? Eben. Reise also am nächsten Tag erstmals in meiner Laufbahn mit den Schiern zu einem Interview an und tippe die geschilderten Fakten in den per Rucksack mitgebrachten Laptop. Sepp belohnt meinen Fleiß mit einem Biska, einer köstlichen aus Grappa, Mistel, Kräuter und Honig gebrauten istrischen Spezialität. Auch gut: Wenn schon Dienst, dann auch Schnaps.
Anders als gedacht 2. Rückblende. Februar 1990. Ein junger Kärntner mit abgeschlossenem Lehramtsstudium in der Tasche tritt seinen Dienst in der Yachtrevue an. Ein Jahr will er in Wien bleiben, danach in die Heimat zurückkehren um an einer Schule zu unterrichten. Tja. Denkste. Genau 25 Jahre sind es bis jetzt geworden. Inzwischen leitet er den Laden. Und hat die anfänglich verhasste Großstadt lieben gelernt. Fast. Für mich ein Jubiläum zum Feiern. Haben eine Ehe, zwei Kinder und abertausende Yachtrevue-Seiten gemeinsam geschaukelt, uns durch Flaute und Sturm manövriert, das Schiff aber nie auf Grund gesetzt. Bitte noch einmal 25 Jahre.