Sprachprobleme
November 2016: Die Private Monatsbilanz von Roland Duller
Bonjour. Damit sind meine Französisch-Kenntnisse erschöpft. Mit den Einheimischen in La Rochelle bin ich da, was ihren Englisch-Wortschatz betrifft, auf Augenhöhe. Kommunikation ist schwierig, aber machbar, im Restaurant Meeresgetier eine Bank. Problematisch hingegen der Besuch des Musée Maritime: Die Touristenattraktion informiert ausschließlich auf Französisch. Selten tut eine Bildungslücke so weh. Zum Glück erkenne ich einige Exponate. Joshua zum Beispiel, die Yacht, mit der Bernard Moitessier 1969 an der ersten Solo-rund-um-die-Welt-Regatta teilgenommen hat; Stichwort „Der verschenkte Sieg“. Oder die rote Ketsch, die ohne jede Beschreibung im hintersten Winkel schwimmt. Damit hat sich Jean-Luc Van den Heede bei der Vendée Globe bis auf 62 Grad Süd gewagt, ist zwischen Eisbergen Slalom gefahren um sein unterlegenes Material zu kompensieren. Die jungen Kollegen, die mit mir durchs Museum stiefeln, staunen ob meiner detaillierten Ausführungen. Tja Kinder, fast drei Jahrzehnte Yachtrevue gehen nicht spurlos an einem vorüber.
Zurück in der Zukunft. Test des Karbon-Kats Easy-To-Fly steht an. Der Name ist völliger Humbug, einfach Fliegen spielt es definitiv nicht. Der Steuermann muss den Ausleger feinfühlig wie ein Skalpell führen, die beiden Trimmer an Traveller und Großschot unentwegt arbeiten. Im Idealfall brettert man mit über 30 Knoten lautlos übers Wasser. Läuft es nicht so gut, explodiert das System wie ein Samsung Note 7. Und dann? Bonne nuit, wie der Franzose zu sagen pflegt.