Azimut 66
Der neue Bestseller aus Italien bietet noch mehr Platz, Karbon-Aufbauten sowie Innovationen aus der Automobilindustrie
Elf Yachten zwischen 42 und 100 Fuß umfasst die am längsten bestehende Modellreihe der italienischen Werft Azimut. Sportliche Yachten mit Flybridge waren und sind für den Erfolg der Luxusmarke maßgeblich verantwortlich. Die Bestseller Azimut 62 und Azimut 64 haben sich seit 2002 weltweit mehr als dreihundert Mal verkauft. Dementsprechend hoch liegt die Latte für das Nachfolgemodell Azimut 66, das heuer auf den Markt gekommen ist.
Kein Risiko eingehen und Gutes noch besser machen, so dürfte die Devise von Azimut-Hausdesigner Stefano Righini gelautet haben. Der Wiedererkennungswert ist hoch. Die verspiegelten Seitenfenster, die wie eine Haifischflosse geschwungen und zu einer Art Markenzeichen von Azimut geworden sind, präsentieren sich noch großflächiger als früher. Das markante Rumpffenster ist beim neuen Modell nicht mehr in vier Bereiche unterteilt und fügt sich besonders harmonisch in die sportlich-eleganten Linien ein.
Die Azimut 66 basiert auf dem bewährten Rumpfdesign, bei dem die Aufkimmung von 20 Prozent am Bug auf 17 Prozent am Heck zurückgeht. Trotz sportlicher, schlanker Linien verfügt die Azimut 66 aber über deutlich mehr Volumen und Fläche als die beiden Vorgängermodelle. Möglich wurde das durch den Einsatz von Karbon, wie es auch schon bei den größeren Azimut-Flybridge-Yachten verwendet wurde. Flybridge, Aufbauten und Teile des Vorschiffs, also jene Teile, bei denen das Gewicht den größten Einfluss auf die Stabilität hat, wurden aus leichteren und strapazierfähigeren Kohlenfasern im Vakuuminfusionsverfahren gefertigt. So konnten 30 % an Gewicht gespart und an anderer Stelle genutzt werden.
Besonders innovativ sind jene Entwicklungen, die aus der Autowelt ihren Weg von der Straße auf das Wasser gemacht haben. So wurde erstmals auf einer Yacht dieser Größenordnung ein elektronisches Steuersystem, ähnlich einer Servolenkung, eingebaut; seine Einstellungen lassen sich an den Fahrstil des Skippers anpassen. Wie beim Auto kann das Fenster neben dem Steuerstand elektrisch bedient werden und es kam intelligentes Glas, bekannt von Dachfenstern oder Rückspiegeln, zum Einsatz. Besonders smart: Per Knopfdruck wird die Scheibe zwischen Pantry und Salon blickundurchlässig und so das Geschehen in der Küche für die Gäste im Salon ausblendet – oder umgekehrt.
Benchmark
Die Flybridge ist bis ganz nach achtern gezogen und liegt mit einer Fläche von 27 Quadratmetern über dem Marktdurchschnitt. Das oberste Stockwerk gliedert sich in drei Bereiche: Neben dem Steuerstand mit zwei Sportsitzen befindet sich eine Dinette, die in eine Sonnenliege umgewandelt werden kann. Es folgen ein Essbereich mit großer Sitzgruppe, Tisch und Grillstation sowie achtern eine freie Fläche, auf der sich Platz für Liegestühle, Dingi (optional mit Kran) oder Jetski findet.
Die Bugsektion wurde im Vergleich zu den Vorgängermodellen dank ihrer Trapezform voluminöser, der Lounge-Bereich, der von einem elektrisch ausfahrbaren Bimini beschattet werden kann, noch größer.
Steuern kann man von der Flybridge, dem Steuerstand im Salon oder per Joystick vom Heck aus. Die Azimut 66 verfügt über ein Easy-Docking-System, bei dem die beiden Maschinen mit Bug- und Heckstrahlrudern zusammenarbeiten.