Piratenüberfälle nehmen ab
Seepiraterie nimmt langsam aber stetig ab
Wie das International Maritime Bureau berichtet, sinkt zum dritten Mal in Folge die Zahl von Piratenüberfälle auf den Weltmeeren. Waren es 2004 noch 329 und 2005 276 dokumentierte Vorfälle, wurden 2006 nur 239 Überfälle gemeldet. Bekannte Hochrisikogebiete bleiben weiterhin Indonesien, Nigeria, Somalia, der Hafen von Chittagong in Bangladesch und Santos in Brasilien. Verbessert habe sich, dank der Bemühungen der regionalen Küstenwachen, die Situation in der Straße von Malakka.
Hans-Georg Wurmböck, stellvertretender Obmann des Fachverbandes der Schifffahrtsunternehmungen in der Wirtschaftskammer Österreich und zugleich Geschäftsführer der österreichischen Lloyd-Gruppe, Österreichs einziger Hochseereederei, glaubt, dass das Erfolggeheimnis im Kampf gegen Piraterie eine umfassende Dokumentation aller Vorfälle und die damit verbundene öffentliche Aufmerksamkeit sei. Diese bewege Regierungen dazu, ihre Bemühungen im Kampf gegen Seepiraten vor den Küsten zu verstärken, so Wurmböck. "Wir müssen den Druck aufrechterhalten, indem wir noch mehr Schiffseigner dazu ermutigen, auch alle Vorkommnisse zu melden" fügt er hinzu. Immerhin werden 90 Prozent aller in die Europäische Union eingeführten bzw. aus ihr ausgeführten Güter auf dem Seeweg befördert, Sicherheit auf See ist also ein wichtiges Thema. Glücklicherweise war bisher noch kein österreichisches Handelsschiff von Piraterie betroffen.
Der Jahresbericht für Seepiraterie wird vom International Maritime Bureau herausgegeben, einer Organisationseinheit der Internationalen Handelskammer. Die Internationale Handelskammer hat 1992 das Piracy Reporting Center (PRC) in Kuala Lumpur gegründet, um die internationale Piraterie an einer zentralen Stelle beobachten, dokumentieren und somit besser bekämpfen zu können. Sie ermöglicht Kapitänen, zu jeder Zeit und von jedem Ort aus Schiffsvorfälle zu melden, die dann in dem täglichen Online-Warnbericht vermeldet werden. Das Zentrum versorgt Schiffe auf allen Weltmeeren laufend mit aktuellen Informationen und Warnungen vor Piraten, bei Überfällen steht eine 24-Stunden-Hotline für Hilferufe zur Verfügung.
Für Yachties interessant ist die Seite www.yachtpiracy.org von Buchautor Klaus Hympendahl. Hier sind die Hotspots der Yachtpiraterie gelistet, ebenso findet man eine Liste überfallener Yachten.
www.icc-ccs.org/main/index.php