Logbuch eines Lebens
Rollo Gebhard kennt man als Weltumsegler, Buchautor und charismatischen Vortragenden. Doch welche Geschichte verbirgt sich hinter dem Abenteurer, der übrigens in Salzburg geboren wurde? In der Biographie „Logbuch eines Lebens“ lässt der heute 84-jährige seine Leser hinter die Kulissen blicken. Ungeschminkt erzählt er von seinem Vater, der bereits 65 Jahre alt war, als der kleine Rollo auf die Welt kommt, von der wesentlich jüngeren Mutter, die aus der Ehe nach Dresden flüchtete, von einer Schulzeit als Außenseiter, von den Kriegsjahren, in denen die Familie völlig verarmte.
Der Leser, dem es nicht schwer fällt, den leichtfüßig erzählten Geschichten und Anekdoten zu folgen, beginnt zu verstehen, warum Rollo Gebhard zu dem wurde, was er ist, und lernt neue Seiten des berühmten Blauwasser-Seglers kennen. Wer weiß schon, dass der Salzbuckel einst in Garmisch-Partenkirchen einen Plattenladen besaß und als Bühnenschauspieler die Damen bezauberte? Dass seine erste Frau, die er in der Tanzschule kennen lernte, nach wenigen Ehejahren an einem Hirntumor erkrankte und einen langsamen, qualvollen Tod starb?
Rollo Gebhard lässt nichts aus im schillernden Kaleidoskop seiner Erinnerungen, skizziert mit Witz und Scharfsinn die wichtigsten Törns und Expeditionen, beschreibt seine Motive und Emotionen, seine Zweifel und Hoffnungen und nicht zuletzt seinen Weg vom Solosegler zum Partner des Lebensmenschen Angelika.
Eine ansprechende, reich illustrierte Bilanz, nicht nur für ausgewiesene Rollo-Adoranten, sondern ein Fundus für jedermann.
Delius Klasing Verlag, 232 S., ISBN 3-7688-1684-2, € 25,60