Drama vor Kap Hoorn
Jean Le Cam ist in seiner kieloben treibenden Yacht gefangen aber er lebt
Und wieder ein dramatischer Zwischenfall im Vendée Globe: Der an vierter Stelle liegende Franzose Jean Le Cam kenterte rund 200 Meilen westlich von Kap Hoorn durch, Ursache war vermutlich die Kielbombe, die sich vom Schaft seiner VM Materiaux gelöst hatte. Le Cam alarmierte noch per Satellitentelefon sein Team, dass er sich in akuter Gefahr befände, unmittelbar danach wurde die Verbindung gekappt, eine Stunde später wurde von seiner Funkboje das Seenotsignal ausgelöst.
Die Rennleitung dirigierte zwei seiner hinter Le Cam befindlichen Konkurrenten zur Unglücksstelle, einer davon, Vincent Riou, meldete, dass er Le Cam zwar nicht gesehen habe, dieser aber auf seine Zurufe geantwortet habe. Er ist also am Leben, über seinen Zustand weiß man aber nichts. Die Fluchtluke am Heck befindet sich unter Wasser – hat Le Cam sein Gefängnis deshalb bislang nicht verlassen?
Weitere Rettungsmaßnahmen sind bereits eingeleitet: Ein Suchflugzeug wird starten sobald die Morgendämmerung einsetzt, ein Schleppschiff mit Tauchern an Bord hat Chile bereits verlassen und sollte morgen früh bei Le Cam eintreffen. Ein Frachter befindet sich bereits vor Ort, aufgrund der herrschenden Bedingungen (sechs Beaufort Grundwind, in Böen deutlich mehr, sowie starker Seegang) konnte die Crew aber ebensowenig faktische Hilfe leisten wie Kollege Riou.
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