Musik liegt in der Luft
Dezember 2018: Die private Monatsbilanz von Judith Duller-Mayrhofer
Überraschende Klänge 1. Unterwegs nach Ohlsdorf, wo die Frauschers in ihrer Werft eine Party für Eigner, Wegbegleiter und Freunde schmeißen. Famose Stimmung, gute Gespräche, interessanter Ausblick in die Zukunft; so geht Netzwerken. Zum Ausklang des Abends wird es Live-Musik der besonderen Art geben, verrät mir Stefan Frauscher, ich möge mich überraschen lassen. Tippe angesichts des kultivierten Publikums auf Klassik oder Jazz, liege damit aber kolossal daneben. Tatsächlich fegt die nicht gerade für dezente Töne bekannte Band Russkaja über die Bühne: Leadsänger Georgij röhrt mit den Blechbläsern um die Wette, die E-Violine kreischt, das Schlagzeugt tobt, die Gäste staunen Bauklötze. Anders als die anderen – typisch Frauscher.
Überraschende Klänge 2. Fliegender Wechsel von Ohlsdorf nach Neusiedl zur Neueröffnung des umgebauten Bundesleistungszentrums. Famose Stimmung, gute Gespräche, interessanter Ausblick in die Zukunft; so geht Festakt. In der Einladung ist ebenfalls ein Musik-Event zum Ausklang des offiziellen Teils angekündigt. Bin gespannt, was mich hier erwartet, tippe angesichts des juvenil-sportlichen Publikums auf lässigen Pop oder rotzigen Rap – und liege wieder daneben. Vielmehr tritt mit August Schram ein waschechter Operntenor auf, der allerdings nicht nur singen, sondern auch segeln kann und in Österreich ein superinteressantes Swan50-Projekt ins Leben gerufen hat. „Winterstürme wichen dem Wonnemond!“, schmettert er in bester Wagner-Manier durch die Halle. Und mir ist endgültig klar: Cross Culture liegt voll im Trend.