Mit Elektroaußenbordern assoziiert man landläufig kleine Stabmixer mit ein paar Kilowatt Leistung – ideale Flautenschieber oder Schlauchboot-Antriebe ohne Sexappeal. Torqeedo hat in den letzten Jahren das Image der E-Außenborder mit leistungsstarken Motoren aufpoliert, der neue 55 kW starke Deep Blue kommt aber einem Quantensprung gleich. Das hat auch die Jury, die auf der Mets alljährlich den begehrten Dame Award vergibt, so gesehen und Torqeedo mit dem begehrten Award ausgezeichnet. Begründung der Jury: „Der Deep Blue ist ein außergewöhnliches Beispiel für wegweisende Forschung und Entwicklung“.
Mit 55 kW (75 PS) bzw. einer laut Torqeedo mit einem 80-PS-Außenborder vergleichbaren Vortriebsleistung sieht das anders aus: Damit lassen sich reinrassige Motorboote befeuern oder Ribs zum Fliegen bringen. Durch das physikalisch bedingt sofort verfügbare Drehmoment kommen auch schwere Boote rasch ins Gleiten.
Mit an Bord ist ein Bordcomputer, der die Stromflüsse erfasst und für Laien verständlich aufbereitet. Torqeedo hat sich hier an Standards aus der Autoindustrie orientiert.
Bei den Akkus – 55 kW Motorleistung erfordern fast zwangsweise Lithium-Technologie – kooperiert Torqeedo mit dem Autozulieferer Johnson Controls. Gemeinsam gewährt man enorme neun Jahre Gewährleistung auf die Akkus (bzw. 80 % der Ursprungskapazität), was das Käuferrisiko angesichts des nicht unerheblichen Preises deutlich entschärft.
Angeboten werden Hochvolt-Systeme (325 V) mit 26 kWh oder 52 kWh Kapazität um 28.000 bzw. 56.000 Euro, der Motor alleine schlägt mit 17.999 Euro zu Buche. Keine Kleinigkeiten, aber angesichts der Leistung plausibel.
Das enorme Leistungspotenzial des Torqeedo Deep Blue veranlasste Zodiac zu einer Partnerschaft mit Torqeedo. So wird der bärenstarke E-Motor künftig dem neuen, speziell für militärische und gewerbliche Einsätze entwickelten Zodiac-Rib namens MILPRO Flügel verleihen. Zukunftspotenzial sieht man in diesem Duo auch für die Verwendung in Yacht Clubs, als Trainings- und Regattabegleitboot.
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