Kampfansage der Skiff-Athleten
Das österreichische 49er-Team will bei der WM in Buenos Aires Medaille und Olympia-Ticket holen
Ab 16. November geht vor Buenos Aires die Weltmeisterschaft der Klassen 49er und 49erFX über die Bühne. Sowohl bei den Herren, als auch bei den Damen (49erFX) stehen neben WM-Medaillen weitere Nationenplätze für die Olympischen Spiele 2016 auf dem Spiel. Österreich ist am Rio de la Plata mit vier Booten vertreten, Nico Delle Karth und Niko Resch haben den Quotenplatz bereits bei der WM 2014 sicher gestellt, bei den Damen ist Österreich noch nicht für Rio qualifiziert.
Das zu ändern, liegt an den Salzburger Steuerfrauen Laura Schöfegger (20) und Anna Luschan (19), die beide für den UYC Wolfgangsee starten. Schöfegger teilt sich Boot und Verantwortung mit Elsa Lovrek (SC Kammer), Luschan, bildet mit der bereits olympiaerprobten Eva Maria Schimak (UYC Neusiedlersee) ein Team. Nach den ISAF-Worlds von Santander, wo im Vorjahr zehn Quotenplätze vergeben wurden, geht es diesmal um drei weitere Fahrkarten. Der Rest der zwanzig Boote starken Olympiaflotte wird im Frühjahr 2016 im Rahmen Kontinentaler Meisterschaften ermittelt. Das Gerangel um die verbleibenden Plätze ist naturgemäß groß, mit Irland, Frankreich, Finnland, Norwegen, Japan, Amerika, Kanada und Gastgeber Argentinien haben die heimischen Boote viel Klasse und geballte Konkurrenz um sich.
Bei den Herren zeigten sich beide OeSV-Boote im Rahmen der Südamerikanischen Meisterschaft, die fast vom kompletten WM-Feld als Vorbereitungsregatta genutzt wurde, mit den Rängen zwei (Delle Karth/Resch) und drei (Bildstein/Hussl) bestens aufgelegt. Die vielversprechenden Ergebnisse bestätigen die gute Vorbereitung vor Ort, überbewerten will man sie aber nicht. Ob und wer beim Testlauf geblufft hat, wird die kommende Woche weisen. Legitime Medaillenansprüche stellen gut und gerne zehn Teams, darunter die frisch gebackenen Gesamt-Weltcupsieger Nico Delle Karth und Niko Resch, die auf eine starke Saison zurückblicken und unter anderem bei der Olympia-Generalprobe im August mit Platz zwei aufhorchen ließen. Die Junioren-Weltmeister Benjamin Bildstein und David Hussl wollen zumindest in die Top25, die starken Leistungen von zuletzt lassen aber auch auf mehr hoffen. Der Wohlfühlfaktor auf der Flussmündung vor Buenos Aires, wo wandernde Sandbänke, Strömung und bei Wind eine kurze unangenehme Welle als Zutaten warten ist jedenfalls groß, auch weil das braune, seichte Wasser Erinnerungen an den Neusiedlersee und so etwas wie Heimatgefühle wecken.
Die Titelkämpfe starten am Montag mit der Qualifying-Series, in der die Felder in Gruppen unterteilt mindestens sechs bis maximal zehn Wettfahrten segeln. Ab Donnerstag (19.11.) raufen die Top25 dann in der Finalserie (9-12 Wettfahrten) um den Einzug ins Medal Race, das am 21. November erfolgt.
Stimmen:
Nico Delle Karth:
„Wir haben uns nach dem Abstecher in die Emirate schnell umgestellt und rasch wieder eingelebt, fühlen uns sehr gut vorbereitet und freuen uns auf eine mit Sicherheit spannende Weltmeisterschaft. Das Revier ist eine Herausforderung für sich, aber wir haben mit Marcos Lamas einen Local im Trainerteam, das hat sehr geholfen, sowohl auf dem Wasser, als auch an Land. Unser Anspruch ist eine Medaille, wir wissen aber auch, dass eine Menge anderer Top-Teams mit Fug und Recht das gleiche von sich behaupten. Das Niveau ist extrem hoch, die Bedingungen herausfordernd, es wird sicher sehr interessant.“
Benjamin Bildstein:
„Wenn man so will, haben David und ich uns hier so richtig kennen gelernt, wir sind hier bereits 2006 gesegelt, damals im Optimist und somit noch gegeneinander. Das Revier ist speziell, vor allem die wandernden Sandbänke sind eine ziemliche Challenge. Es sind schon einige Teams aufgelaufen, was böse enden kann. Auch wir haben diesbezüglich schon schlechte Erfahrungen gesammelt, David musste vor drei Wochen nach einem Überschlag im Gesicht mit acht Stichen genäht werden. Aber abgesehen davon sind wir mit den Gegebenheiten bestens klar gekommen, das Training mit den Nic(k)os läuft super, die Südamerikanische Meisterschaft war ebenfalls eine sehr feine Sache für uns. Ich habe heuer aufgrund meiner Schulter-OP knapp vier Monate pausieren müssen, von da her ist es super, dass wir den Anschluss zur Weltspitze so schnell wieder gemeistert haben. Trotzdem muss man die Kirche im Dorf lassen, in erster Konsequenz wollen wir uns für die Goldflotte (Top25) qualifizieren, gelingt das und läuft es ähnlich gut wie im Training sind auch die Top15 möglich.“
Eva Maria Schimak:
„Wir haben im Rahmen der Südamerikanischen Meisterschaft (Platz 28) noch einiges getestet und starten optimistisch in die Titelkämpfe, wo wir hinsichtlich Nationenqualifikation zwar Außenseiter, aber nicht chancenlos sind. Die Welle ist speziell am Vorwindkurs nicht einfach auszusteuern, die Gegebenheiten erinnern sehr stark an mein Heimrevier, den Neusiedlersee.“
Laura Schöfegger:
„Ich habe mir eine leichte Magenverstimmung eingefangen, war zu Beginn der Südamerikanischen Meisterschaft (Platz 12) ein wenig gehandicapt, und bin erst gegen Ende der Serie so richtig ins Segeln gekommen.Mittlerweile passt aber wieder alles, wir sind bereit und werden alles daran setzen das Nationenticket für die Rio-Spiele zu holen. Das wird aufgrund der hohen Dichte nicht einfach, das wissen wir, aber wenn wir unser Potential ausschöpfen und einen Lauf haben, können wir die Qualifikation sicher packen.“
Zeitplan:
16. November Qualifying Races
17. November Qualifing Races
18. November Qualifing Races
19. November Final races
20. November Final Races
21. November Final Races
Medal Races