Unfurled
Die Superyacht des Jahres aus dem Hause Vitters, ist nicht nur schnell, sondern auch schön. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete ein österreichischer Familienbetrieb
Das nennt man einen gelungenen Einstand. Nur fünf Monate nach ihrer Auslieferung feierte die 46-Meter-Slup Unfurled bei ihrer ersten Regatta den Klassen- und Gesamtsieg. Und das bei der berühmten St. Barths Bucket, der wichtigsten Regatta für Superyachten. Kurz danach konnte das Frers-Design einen weiteren Sieg für sich verbuchen: Die Unfurled gewann den prestigeträchtigen World Superyacht Award und darf sich nun Segelyacht des Jahres nennen.
Dass German Frers Siegeryachten entwirft, hat er bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Die Unfurled ist die zweite Yacht, die der renommierte Yachtdesigner für das Eignerpaar zeichnete. „Wir haben das Rumpfdesign intensiv analysiert und verfeinert“, erklärt Frers den Entwurf, an dem er drei Jahre arbeitete. Der leistungsfähige Kanu-Rumpf, der für einen geringen Wasserwiderstand und maximale Wasserlinienlänge sorgt, wurde mit einem Teleskopkiel (der untere Teil des Kiels kann in den oberen Teil hochgezogen werden) für maximale Am-Wind-Geschwindigkeiten sowie Doppelruder ausgerüstet.
Schön schlicht
Das Konzept der Reduktion wurde bei der Aluminium-Yacht auf die Spitze getrieben. Rigg, Ruderblätter und Teile des Innenausbaus bestehen aus Karbon. Das gesamte Deck ist mit Ausnahme des Cockpits und des Deckshauses aus einem Guss. Keine Luke und kein Beschlag stören die edle Teak-Optik. Dafür bietet die Unfurled – nomen est omen – jede Menge Entfaltungsmöglichkeiten: Per Knopfdruck fahren Poller und Klampen aus dem Rumpf, es öffnet sich die Dingi-Garage mit hydraulischem Kran im Vorschiff, es lassen sich Glasscheiben versenken. Unter dem Deck unsichtbar verlaufende Leinen, Winschen und Reffanlagen sind nichts Außergewöhnliches mehr, bei der Unfurled befindet sich aber auch das Ankersystem mit seinen Winschen unter Wasser.